Aus Alt macht Neu: KölnCycle entfernt Schrottfahrräder aus dem Stadtbild und verwandelt diese in schicke Dekogegenstände. Als zu Beginn der Corona-Pandemie Projekttreffen vor Ort unmöglich wurden, stellte das Team Anleitungen zusammen, plante Instagram-Beiträge und entwickelte Auftragsprozesse. Lisa ist im Februar zu KölnCycle und damit auch zu junge Stadt Köln gestoßen. Neben ihrem Engagement probiert sie in ihrer Freizeit gerne neue Gerichte aus, macht Yoga und hört jeden Tag Musik. Im Interview erzählt sie aus dem Projektalltag.
Was verbindest du mit Fahrrädern?
Ich persönlich verbinde vor allem meine Kinder- und Jugendzeit mit Fahrrädern. Ich bin auf dem Dorf groß geworden und habe das Fahrrad als einziges Fortbewegungsmittel genutzt, um zur Bushaltestelle zu kommen oder um Freund*innen zu besuchen. Meine zweite Assoziation ist Spaß.
Worum geht es bei KölnCycle?
Wir upcyceln alte Fahrräder und stellen daraus Dekorations- und Nutzgegenstände her. Herumstehenden Fahrrädern geben wir ein zweites Leben – ob schön aussehend, nützlich oder beides. Dazu organisieren wir uns im Team und veranstalten Aktionstreffen, bei denen wir uns über Ideen austauschen und diese direkt ausprobieren.
In den ersten Aktionstreffen haben wir viel geschraubt und ausprobiert und anschließend Fotos von den fertiggestellten Produkten gemacht. Wir waren zuversichtlich, dass wir im Anschluss noch weitere Produkte herstellen können. Wir wollten die Fotos auf der Website veröffentlichen, den Instagram-Kanal von junge Stadt Köln pflegen und unseren eigenen Instagram-Kanal vorbereiten.
Als dann entschieden wurde, dass aufgrund der Corona-Kontaktbeschränkungen vorläufig keine Aktionstreffen mehr stattfinden können, haben wir in den Online-Treffen versucht, uns organisatorisch besser aufzustellen. Wir haben Anleitungen zusammengestellt, Instagram-Beiträge geplant und Auftragsprozesse entwickelt.
Wie war das erste Treffen im Team?
Wir haben Tee getrunken und angefangen, Teile zu putzen, Ideen auszutauschen und diese auszuprobieren. Frank hat uns dabei mit seinen Impulsen Mut gemacht, sodass wir mit Spaß drangeblieben sind.
Was sind Erkenntnisse aus den ersten Monaten bei KölnCycle?
Bisher hat mir Engagement in einer neuen Gruppe abseits des Studiums oder der Arbeit gefehlt. Sich auszutauschen, Ideen auszuprobieren und auch handwerklich dazuzulernen, sind meine schönsten Erkenntnisse. Meine Geschicklichkeit werde ich weiter ausbauen.
Wie viele Aufträge laufen gerade?
Aktuell haben wir einen Auftrag, den wir bei Aktionstreffen bedienen würden. Eine Uhr soll aus einer Felge entstehen. Außerdem konnten wir einige Produkte bereits fertigstellen und würden diese gerne verkaufen – im Idealfall auf Märkten, was während der Pandemie aber bisher flachfällt. Gut möglich, dass es mal eine Art Onlineshop geben wird. Da wir jedoch keine klassisch kommerziellen Produkte herstellen und verkaufen, sondern diese vielmehr zur Unterstützung eines guten Zwecks entstehen, liegt uns viel am persönlichen Kontakt und einer richtigen Vorstellung.
Wie hat euch junge Stadt Köln unterstützt?
Ohne junge Stadt Köln wurde unser Projekt gar nicht existieren. Die „Ja, kannst Du machen“-Haltung hat uns ermutigt, Fahrrädern ein zweites Leben zu geben und dranzubleiben. Wir haben durch den Instagram-Kanal von junge Stadt Köln Zugang zu einer breiten Masse bekommen, die uns bisher mit Werkzeug und Netzwerkzugang unterstützt hat. So haben wir beispielsweise weitere verwahrloste Fahrräder bekommen. Neben der Haltung sind Frank und sein Team immer offen für unsere Ideen und Vorstellungen und helfen bei deren Umsetzung.
Was war bisher euer größtes Highlight?
Mein persönliches Highlight war das Fotoshooting. Hier haben wir ausprobiert, was am besten wirkt und wie wir die Produkte und uns positionieren. Unsere Arme oder Beine sind nun meistens mit zu sehen und verleihen den Fotos einen persönlichen Touch.
Worauf bist du besonders stolz?
Ich kann mich frei entfalten und sogar zusätzlich zum Erlernen neuer Dinge meine Talente aus Studium und Beruf, die nicht unbedingt im Handwerklichen liegen, einbringen und dem Team so helfen.