11 wichtige Dinge, die wir in 11 Jahren junge Stadt Köln erfahren und gelernt haben.
1. Bedeutung der Individualität
Wir haben gelernt, dass Jugendarbeit und Jugendbeteiligung keine Massenabfertigung oder Massenveranstaltungen sind. Wir schätzen und fördern deshalb die Individualität, die Talente und die Stärken aller Teilnehmenden.
2. Der erste Eindruck zählt
Wir haben gelernt, wie wir in unserer Kommunikation mit Jugendlichen Wertschätzung ausdrücken können. Wir geben uns deshalb zum Beispiel viel Mühe mit dem Design von Flyern, Plakaten und Social Media-Posts. Diese Mühe wird von Jugendlichen wertgeschätzt.
3. Ergebnisoffenheit
Wir haben gelernt, dass Jugendliche jede Menge eigene Ideen haben. Und wir haben erlebt, dass Erwachsene und Fachkräfte viel zu oft im Vorfeld erdachte eigene Ideen in Brainstorming-Prozesse mit Jugendlichen einbringen. Wir fördern deshalb das Bewusstsein dafür, ergebnisoffen in Prozesse hinzugehen. Um Alibi-Partizipation zu verhindern, braucht es eine unbedingte Ergebnisoffenheit von Erwachsenen und Fachkräften.
4. Mitmachmöglichkeiten veröffentlichen
Wir haben gelernt, wie herausfordernd es ist, unsere guten Angebote der Zielgruppe direkt zu kommunizieren. Wir bauen deshalb geduldig eine Community auf und freuen uns über Jugendliche und auch Fachkräfte, die unsere Angebote weiterempfehlen.
5. Barrieren abbauen
Wir haben gelernt, wie viele Barrieren es gibt, die die Teilhabe von jungen Menschen verhindern. Wir machen uns deshalb stark dafür, physische und kommunikative Barrieren abzubauen. Dazu gehört auch, uns immer wieder die Barrieren in unseren Köpfen bewusst zu machen. Wir reflektieren als Team unser Denken, unsere Sprache und unser Verhalten.
6. Realistische Erwartungen
Wir haben gelernt, dass wir manches Mal zu hohe Erwartungen an die Teilnehmenden unserer Projekte hatten. Wir schauen deshalb genau hin, welche Kompetenzen unsere Teilnehmenden mitbringen und passen unsere Erwartungen, Methoden und Ziele an.
7. Wohlfühlräume erschaffen
Wir haben gelernt, dass es auch auf das Äußere ankommt. Wir achten deshalb auf sympathische und attraktive Umgebungen, Räume und Begegnungsorte. Wir wissen um die Wichtigkeit von jugendgerechter Verpflegung. Und wir sind froh über die Anschaffung unseres Pizzaofens, mit dem wir schon einige wunderbare Abende gestaltet haben.
8. Engagement hat Eventcharakter
Wir haben gelernt, dass viele Jugendliche sich nicht auf lange Zeit an eine Aktion, ein Projekt oder eine Organisation binden wollen. Wir bestärken deshalb Jugendliche, auf den Ideen und dem schon Erreichten von anderen aufzubauen. Wir sind davon überzeugt, dass Projekte einen guten Abschluss finden müssen. Alles hat seine Zeit.
9. Revolution der Gremienarbeit
Wir haben gelernt, dass Jugendliche sich engagieren wollen. Gleichzeitig haben wir immer wieder erlebt, dass Gremienarbeit vielerorts nicht jugendgerecht umgesetzt wird und für Jugendliche vollkommen unattraktiv ist. Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass Jugendliche bei Entscheidungsprozessen aktiv mitdiskutieren und auch mitentscheiden können. Nur so fühlen sie sich zugehörig.
10. Aufbau kommunaler Partnerschaften
Wir haben gelernt, wie wichtig Vernetzung ist. Wir pflegen deshalb wertschätzende Kontakte zu anderen Jugendhilfeträgern, zu politischen Vertreter:innen und zur Stadtverwaltung. Wir bringen uns (ehrenamtlich) in Arbeitskreisen und Dialogen ein. Wir fördern so das Bewusstsein, dass es eine gemeinsame Anstrengung und starke Partnerschaften benötigt, um auf kommunaler Ebene Jugendbeteiligung strukturell weiterzuentwickeln.
11. Einfluss der positiven Verstärkung
Wir haben gelernt, dass jugendliche Ideen viel zu oft mit einem „Ja, aber…” abgewertet werden. Wir sagen deshalb „Ja, genau!” und erleben diese positive Verstärkung als Ermutigung junger Menschen. So werden Motivation und Selbstbewusstsein gestärkt.
Die 11 Dinge findet ihr hier in einem PDF zusammengefasst zum Download: